Change = Veränderung = heilige Kühe reduzieren
7:30 Uhr, ein Konzerngebäude irgendwo in Deutschland. Sarah K., Entwicklerin mit Harvard-Abschluss, betritt das Büro des Personalchefs. "Es tut mir leid", sagt sie, "aber ich ziehe nach Barcelona. Mein Partner hat dort einen Job bekommen." Der Personalchef wird bleich. "Aber Sie sind unsere beste Programmiererin! Können Sie nicht pendeln?" Sarah lächelt müde. "Ich könnte problemlos remote arbeiten. Wie bisher auch - Sie erinnern sich an meine Quarantäne-Zeit? Beste Quartalsergebnisse ever." Der Personalchef schüttelt den Kopf: "Remote Work? Unmöglich. Das entspricht nicht unserer Unternehmensphilosophie." Zwei Wochen später sitzt Sarah an einem Strand in Barcelona - und entwickelt Software für ein amerikanisches Unternehmen.
Wissen Sie, was das Faszinierendste am deutschen Arbeitsmarkt ist? Während internationale Unternehmen längst globale Teams über Zeitzonen hinweg koordinieren, diskutieren wir noch darüber, ob Excel-Tabellen auch außerhalb des Büros funktionieren.
Willkommen in Deutschland, wo Remote Work so exotisch klingt wie Surfkurse in Bayern. Während der Rest der Welt längst begriffen hat, dass Produktivität nicht von der Anzahl besetzter Schreibtische abhängt, diskutieren deutsche Unternehmen noch immer die brennende Frage: "Aber wie wissen wir, dass die Mitarbeiter zu Hause wirklich arbeiten?" – Als ob permanentes Kaffeeholen und der strategische Gang zum Drucker im Büro als Hochleistung zählen würden. Vielleicht hat die Führung Angst, dass sie die Mitarbeiter nicht mehr finden, wenn sie nicht vor Ort sind.
Als promovierter Wirtschaftspsychologe und Change Agent stelle ich täglich fest: Der Fachkräftemangel in Deutschland ist oft so hausgemacht wie Mamas Kartoffelsalat. Während internationale Unternehmen ihre Talentpools über Kontinente hinweg erweitern, besteht der deutsche Mittelstand darauf, dass potenzielle Mitarbeiter maximal 23,7 Kilometer vom Firmenstandort entfernt wohnen dürfen – wegen der "Teamkultur", versteht sich.
Die deutsche Remote-Work-Gleichung sieht meist so aus:
- 100% Bedenken
- 50% "Das haben wir noch nie so gemacht"
- 75% "Aber der Datenschutz!"
- 200% Angst vor Kontrollverlust
- Und ein Quantum "Homeoffice nur bei Glatteis"
Das Ergebnis? Während in anderen Ländern Top-Talente von ihrem Traumstrand aus arbeiten, sitzen deutsche Fachkräfte im Stau – weil Präsenz ja der beste Beweis für Leistung ist. Ungefähr so logisch wie ein Eiscafé am Nordpol.
Der moderne Arbeitsmarkt kennt keine Grenzen mehr – außer in Deutschland, wo die Postleitzahl wichtiger ist als die Qualifikation. Dabei könnte Remote Work den viel beklagten Fachkräftemangel schneller lösen als man "Digitalisierung" buchstabieren kann. Stellen Sie sich vor: Plötzlich könnten Sie die besten Köpfe einstellen und führen – egal ob sie in München, Mailand oder Mumbai sitzen!
Aber nein, deutsche Unternehmen bevorzugen es, monatelang nach dem perfekten lokalen Kandidaten zu suchen, der bereit ist, täglich zwei Stunden im Berufsverkehr zu verbringen – für das Privileg, in einem überteuerten Großraumbüro zu sitzen. Das ist ungefähr so zeitgemäß wie ein Faxgerät auf der Raumstation ISS.
Die internationale Konkurrenz lacht sich ins Fäustchen:
- Während wir noch Präsenzpflicht diskutieren, bauen andere globale Teams auf
- Während wir über VPN-Probleme klagen, revolutionieren andere ihre Arbeitsprozesse
- Während wir Bedenken hegen, ernten andere Innovationen
- Und während wir nach dem perfekten Videokonferenz-Tool suchen, haben andere längst virtuelle Wasserkühler etabliert
Besonders köstlich wird es, wenn deutsche Unternehmen "hybrid" arbeiten: Montags ins Büro für Meetings, die auch E-Mails hätten sein können. Mittwochs für den Teamspirit, der sich hauptsächlich durch gemeinsames Jammern über den Arbeitsweg auszeichnet. Und Freitags sowieso, damit die Chefetage sehen kann, wer wirklich "committed" ist. Bitte?
Der Witz dabei? Die gleichen Manager, die Remote Work für unmöglich halten, verbringen ihre eigene Zeit in internationalen Zoom-Calls – aber das ist ja was anderes, nicht wahr?
Deutschland steht vor einer einfachen Wahl: Entweder wir öffnen uns für die Realitäten der modernen Arbeitswelt, oder wir werden zum musealen Arbeitsmodell – komplett mit Stechuhr und Faxgerät, bewundert von Touristen aus aller Welt: "Schau mal, Schatz, so hat man früher gearbeitet!"
Dr. Stephan Meyer ist Direktor eines Instituts für Unternehmensmodernisierung und hat das Unmögliche geschafft: Er bringt deutsche Unternehmen dazu, über ihren geografischen Tellerrand zu schauen – auch wenn der Betriebsrat anfangs hyperventiliert.
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